Freitag, Februar 16, 2007

Menschenmengen

Es gibt wohl keinen besseren Ort, um sich in die Einsamkeit zurück zu ziehen, als eine Menschenmenge. Das ist mir bei der Weltmeisterschaft aufgefallen. Das fällt mir jetzt im Karneval wieder besonders auf. Früher - zu Zeiten, als man nicht vor die Tür gehen konnte, ohne dass Nachbarn sich in Dein Leben drängeln - da konnte man nur in den Bergen oder auf hoher See alleine sein. Heute befriedigen sich die Nachbarn am Fernseher und man wird in Ruhe gelassen. Sehr schön. Man geht in die Menschenmenge - schreiend, tanzend, von Ethanol betäubt, vom Lärm betäubt. Schöne Menschen um Dich herum, und keine Chance auf Kontakt. Ist das die Hölle? Mein Freund, mit dem ich unterwegs bin, hat da mehr Erfolg, er zieht mit einem Zwinkern und einer Dame davon. Es muss wohl an mir liegen - ich will einsam sein. Ich atme in meinen Schmerz und denke: Stimmt.

Heute, als ich an meinem Auto verbei komme, stelle ich fest dass ich einen neuen Außenspiegel brauche. Ein Zettel am Scheibenwischer: Die Polizei hat einen Unfall aufgenommen, an dem mein Auto (und wohl insbesondere mein Außenspiegel) beteiligt war. Den Unfallbericht hätte ich gestern abholen können, nun muss ich auf die Post warten. Jetzt bin ich von Köln-Gremberg doch positiv überrascht, da hat jemand das Auto beschädigt und ist nicht einfach weitergefahren? Es gibt wohl noch ehrenwerte Menschen. Auf den Unfallbericht bin ich mal gespannt.

Keine Kommentare: