Montag, August 27, 2007

Affenkönig

"Auf einem Berg am Ostrand des Ozeans befruchtete der Wind ein Ei, aus dem ein Affe schlüpfte. Der Jade-Kaiser selber stattete ihn mit magischen Fähigkeiten aus. Ein taoistischer Weiser lehrte ihn, sich zu verwandeln und durch die Luft zu fliegen. Schon bald gelang es ihm, alle Affen zu einem Königreich zu vereinen. Aber er brauchte auch noch eine starke Waffe. Und so reiste er zum Drachenkönig am Grund des Östlichen Meeres. Mit einem Trick gelang es ihm, dem König einen Zauberstab zu entwenden, der die Größe seines Besitzers verändern konnte."
(http://www.mythentor.de/osten/china12.htm)
So beginnt die Geschichte des Affenkönigs. Einen Moment lang dachte ich Guan Yin hätte sich für mich ausgesprochen. Doch es war wohl nur ein Traum, ein Tanz der Moleküle, ein projezierter Wunsch. Sie ist schön und wunderbar. Gut für viele Träume. Heute ist die Sonne nur für mich aufgegangen. Heute ist Frühling und das Sein verzaubert. Heute geht die Sonne nur für mich unter und ich bete für Guan Yin...

Sonntag, August 19, 2007

Spinnen

Ich liebe Spinnen. In meinem Badezimmer ist gerade ein besonders großes Exemplar Gast. Ich kenne ihren Namen leider nicht, aber es wunderbar, wie sie da sitzt und lauert. Ich frage mich, ob Spinnen schlafen. Spinnen sind angenehme Zeitgenossen sie fangen lästige Fliegen und Mücken, stehen nicht im Weg, wollen kein Geld, nutzen Dich nicht aus, beschimpfen Dich nicht. Kurz, sie sind nützlich und nerven nicht. Vielleicht wird meine nächste Frau im Haus eine Spinne. Tiere sind überhaupt viel ehrlicher. Man weiß, woran man ist. Niemand kann sich wundern, wenn ein Hund beißt oder eine Katze kratzt. Aber bei einem Menschen, denke ich dauernd: Es sind die Hormone. Was irgendwie überraschend ist - ich dachte, Menschen können denken. Aber vielleicht sind auch das bei mir nur: die Hormone.

Freitag, August 10, 2007

Die Macht des Handelns

Wie kann man Jemandem helfen, der sich nicht helfen lassen möchte? Ist der Widerstand berechtigt? Hat Sie vielleicht das Recht, ihren Willen zu haben. Auch wenn das nun bedeutet, dass sie schneller stirbt. Wenn ich vom Gerichts aus Betreuer bin und für den bestmöglichen Gesundheitszustand zu sorgen habe, darf ich ihren Wunsch akzeptieren? Immerhin Chemotherapie ist eine (wenn auch kleine) Chance für Sie die nächsten fünf Jahre zu überleben. 10% bisher, das klingt für mich wie eine Chance. Aber Sie meint, das Leiden sei es nicht wert. Überhaupt, wollen ja alle, dass sie leide. Das gehört zu ihrer schizophrenen Psychose. Ein Psychater hat ihr bescheinigt, dass sie in der Lage sei über ihr Leben selber zu entscheiden. Obwohl sie ihn mit falschen Informationen versorgt hat, dürfte sein Urteil für den Alltag sicher zu treffen. Aber gerade bei solchen grenzwertigen Entscheidungen, wie einer Chemotherapie, vernebeln alle psychotischen Ängste ihren Beschluss. Warum bilde ich mir eigentlich ein, besser entscheiden zu können? Muss ich nachher damit leben, Sterbehilfe geleistet zu haben? Ja, ich muss. Wieder ein unauflösbarer Konflikt. Sind eigentlich alle Frauen so? Werde ich jetzt selber psychotisch? Eines aber erscheint mir klar: Das Leben hilft niemandem der nur wartet. Entscheiden, Machen und Handeln das bewirkt Veränderung. Vielleicht Verbesserung. Aber Leiden und abwarten das bringt nur eine Verschlimmerung der Situation.