Montag, April 09, 2007

Lustig

Na gut, dann mal was lustiges. Was ist mir in den letzten Tagen an lustigen Dingen widerfahren? Kai war zu besuch, wir haben Ostereier gesucht und Fussball gespielt. Das hat Spass gemacht. Ich kann seit fast drei Monaten fast keine Gitarre mehr üben. Mein linkes Handgelenk ist wohl überlastet, so dass ich zwischenzeitlich nicht greifen konnte. Der Vorteil, jetzt konzentriere ich mich auf das Notenlesen. Ich übe Musik ohne Gitarre. Das ist ganz lustig. Ein Kollege hat gefragt, was ich mit der Hand denn gemacht hätte. Ich antwortete, dass ich wohl schon zu lange ohne Frau sei. Als er anmerkt, dass das Niveau unserer Unterhaltung etwas sinkt, ergänze ich dann: "Zu viel Zeit zum Gitarre spielen". Außerdem bin ich rechtshändig.
Meine Ex hat mir einen meiner Nachfolger vorgestellt (was für eine Marke: Glatze, groß, dicker Bauch, scheint nicht sehr helle zu sein). Jetzt ist mir klar, wie wenig ich Ihr Typ war. Ja, das ist witzig. Qun hat mir die Unterlagen zu dem Haus gezeigt, dass sie sich nun leisten kann. Das ist amüsant. Da die Wohnung bis jetzt noch nicht verkauft wurde, soll ich das nun in die Hand nehmen. Was mich betrifft, bin ich auch mit einer Zwangsversteigerung zufrieden. Das ist witzig. Mit Ihrem Neuen, ist sie Motorrad gefahren. Sie hat mir vorgeschwärmt, wie sehr sie das genossen hat. Als wir noch zusammen waren hat, sie mir verboten Motorrad zu fahren, als Familienvater sei das zu gefährlich. Es ist schön zu sehen, dass sich Sinne doch wandeln können. Plötzlich wird das, was uns getrennt hat, annihiliert. Getrennt durch "Nichts". Ja, das ist witzig. Das Leben lächelt mich an und ich bin glücklich.

Am Wochenende habe ich Kai aus der Geschichte von Odysseus erzählt (von Polyphem und von Kirke). Ihm gefällt das Abenteuer mit dem Kyklopen sehr. Die Geschichte von Kirke finde ich wiederum besser, weil überraschend lebensnah. Kirke verwandelt einen Teil von Odysseus Männern durch ein Gelage zu Schweinen (ist das wirklich Zauberei?). Schließlich muss Odysseus die Hexe Kirke auf die Knie zwingen und mit dem Tod bedrohen, bis sie verspricht von ihrem Tun abzulassen. Anschließend hat die ganze Besatzung noch ein schönes Jahr bei Kirke. Tja, wenn Du zum Weibe gehst...
Ein bekannter griechischer Philosoph hat mal gesagt: "Die Frauen für die Kinder, die Jünglinge für die Liebe, die Ziegen für die Lust". Wie komme ich jetzt nur darauf? Egal, ist lustig.

Ich bin ja froh über jeden Kommentar, damit wird dieses Blog von der reinen Selbstbefriedigung zu einem Denkanstoß erhoben. Das finde ich cool. Das ich nicht jeden zufrieden stellen kann, kümmert mich eigentlich nicht so sehr. Wer ernsthaft andere Ansichten vertreten möchte, soll das gerne tun. Ich diskutiere gerne, vielleicht findet man eine gemeinsame Basis, einen gemeinsamen Nenner. Der Versuch mich mit "erzieherischen Maßnahmen" zu regulieren, irritiert mich. Da muss ich wohl mal konstatieren: Ich bin nicht mehr erziehbar.

Was ich hier schreibe ist das, was mich bewegt. Es ist nicht objektiv, es ist nicht unbedingt rational. Vielleicht ist es pathetisch (obwohl ich es selber nicht so empfinde). Sicher ist es besserwisserisch. Es ist auch stark selektiert und verkürzt, dadurch vermutlich im Allgemeinen auch unverständlich. Letztlich ist es ein Denkanstoß. Ich habe gelernt: Dinge werden erst zu lösbaren Problemen, wenn man darüber nachdenkt. (Der Satz ist so mehrdeutig, das mir fast schwindlig wird). So kann man doch von den anderen etwas lernen - Lösungen helfen nichts, wenn man das Problem nicht sieht.

2 Kommentare:

Henning hat gesagt…

Hi Stephan!
no offense, selbstverständlich darfst Du schreiben, was und wie Du möchtest. Du solltest aber in einer schriftlich-öffentlichen Sphäre niemlas die Eigen-PR aus den Augen verlieren und genau darauf achten, wie Du rüberkommst.

Zunächst: "Lustig" und "Lebenslustig" sind keine Synonyme. Es mag Überschneidungen geben, im Wesentlichen sind die Konzepte aber Unabhängig.

Ich merke, ich bewege mich hier in einem ziemlich vollgestellten Porzellanladen. Dennoch möchte ich das Risiko eingehen und folgende drei Konzeptpaare als weitere Denkanstöße hinterherschießen:

- Souveränität vs. in-die-Ecke-getriebene Aggressivität

- nach vorne schauen vs. grübeln

- kraftvoll zupacken vs. an der dünnen Grenze zwischen Weinerlichkeit und Poesie herumbalancieren

Den folgenden Satz:
"Dinge werden erst zu lösbaren Problemen, wenn man darüber nachdenkt"
würde ich ferner korrigieren zu:
"Manche Dinge werden überhaupt erst zu Problemen, wenn man darüber nachdenkt"

;)
Henning

kringel hat gesagt…

Hi Henning
ja, das ist dann eine der Bedeutungen, die dieser Satz haben kann. :-)