Dienstag, Februar 06, 2007

Die Musik und das Sein

Wie gut zu wissen: Die Ursache für Dukkha ist Tanha.
(Dukkha : Leiden, unbefriedigt sein, Frustration, Tanha: unauslöschlicher Durst.)
Ich vermute Buddisten sind alles ziemlich arrogante Besserwisser. So Typen, die ständig sagen wollen: "Siehste hab' ich Dir doch gesagt!" Klar haben die Recht: "Weil ich so geil bin, wird Liebe unmöglich.", "Weil ich so ehrgeizig bin, kann es keinen Erfolg geben." und "Weil ich so wissbegierig bin, werde ich nie verstehen". Aber es ist auch ziemlich einfach so eine Aussage zu verifizieren, weil es so perfekte Begriffe sind, um die es geht. Natürlich liegt doch wohl jeder Makel an der wahren Liebe, an der zerstörerischen Willkür der Geilheit. Und jeder Erfolg ist doch nur ein Zwischenschritt für den Ehrgeizigen. Auch das wahre Verständnis kann es nicht geben, wenn man sich weiterhin traut in Frage zu stellen. Ja, wir leiden an unserem Verlangen. Das Verlangen macht uns zu dem, was wir sind. Die Befreiung davon macht uns zu Buddha.

Das schöne an der Musik ist: man erschafft sie im Augenblick des Spielens. Das Zuhören ist ja ganz nett und auch ein wunderbarer Vorgang, aber ist wunderbar etwas erschaffen zu können, was nur einen Moment lang existiert. Etwas, dass sich nicht konservieren läßt - reproduzierbar ist vielleicht das Hörerlebnis. Und darin besteht Meisterschaft: einen perfekten Augenblick zu schaffen. Und darin besteht auch seine Lächerlichkeit: der Augenblick ist bereits vorbei. Und darin besteht die Lächerlichkeit desjenigen, der solche Momente würdigen kann: das ist unser Leben.

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