Donnerstag, März 22, 2007

Schneefall

Ich finde, Schneefall vermittelt ein ganz besonderes Gefühl von Raum und Zeit. Ein Bisschen ist es, als ob die Zeit steht, oder besser stehend verläuft. Ein weißer flaumiger Teppich bedeckt alle Dinge und Taucht die Welt in ein farbloses Weiss in vielen Grautönen. Der Schall erlischt und Ruhe kehrt ein. Die Welt ist verzaubert. Schnee im Frühling. Die Kirschen blühen. Die Narzissen stechen durch die Schneedecke. Die Waldveilchen werden zugedeckt. Ob sie sanft erdrückt wurden?
Wenn der Schnee am Nachmittag wieder geschmolzen ist, wird man sehen, die Welt ist wieder im alten Zustand. Die lärmende Hektik ist wieder zurück.

Tags fallen die Kirschblüten. Nachts kann man am wolkenfreien Himmel sogar in der Stadt schöne Konstellationen sehen. Menschen erzählen mir, die Sterne bestimmten ihr Leben. Die Sterne bestimmten das eigene Schicksal unvermeidlich. Ein Mensch, der Dich gehaßt hat, beginnt wieder neu und ist offen für Dich. Ein neuer Bekannter will Dich nicht mehr kennen. In der Mitte siehst Du Dich selber. Dort wo Du bist ist Deine Mitte. Dann wundere ich mich, schau in Deine Hände, schau um Dich herum. Dein Schicksal ist nah, die Sterne so fern. In einem Jahr stehen die Sterne fast gleich, während Dein Leben längst völlig verändert ist.

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